Hyper-V und eisfair

Seit vielen Jahren setze ich einen eisfair Server bei mir zu hause ein. Dieser hat mir mit seinen Aufgaben (File-, Fax-, Mailserver, Anrufbeantworter und ein paar Kleinigkeiten) immer gute Dienste geleistet. Da die Hardware (Pentium II 266 MHz) inzwischen in die Jahre gekommen ist und meine Anforderungen (APEX- und ASP-Entwicklung) gestiegen sind, musste etwas neues her.

In einer der Herbstausgaben der ct war ein Selbstbauvorschlag, der meinen Wünschen genau entsprach:

  • AMD Athlon64 X2 4850e 2×2.5GHz
  • 2 x Samsung F2 EcoGreen 1000GB
  • 8 GB RAM
  • energie-effizientes Netzteil

Die ideale Hardware für einen Homeserver. Mit meinem „billigen“ Strommessgerät fand ich dann heraus, dass die neue Hardware nicht mal 10 Watt mehr verbraucht, als der alte eisfair-Server.

In den letzten Wochen war ich nun damit beschäftigt, das richtige Grundsystem für den neuen Server zu finden. Zur Wahl standen jede Art von Linux-Distribution, der XEN-Server von Citrix, eisXen, auch Windows 7 habe ich zum Machbarkeitstest installiert.

Die Linux-Distris schieden schnell aus. Jede von denen verbrauchte zwischen 40 und 55 Prozent mehr Strom, als ein aktuelles Windows-Betriebssystem. Allerdings muß ich sagen, dass dies erst passierte, wenn ich die XEN-Erweiterung aktivierte/startete. Und Virtualisierung stand bei mir ganz oben auf der Wunschliste. Ich will einfach die Möglichkeit haben, die Hardware entsprechend auszunutzen, neue Systeme in VMs zu testen und die Serverdienste sauber getrennt voneinander arbeiten zu lassen.

XEN unter Linux kam in Betracht, weil es mir die Möglichkeit bietet, meine AVM-ISDN-Karte (Remote-Einwahl, FAX, Anrufbeantworter) an einen Gast durchzureichen. XEN schied aber schnell aus, da der Mehrverbrauch an Strom mir nicht gefiel.

Diese Woche habe ich dann Windows Server 2008 mit Hyper-V installiert/ausprobiert. Das System war schnell aufgesetzt und der Stromverbrauch gefiel mir sofort (ruhender Desktop 49-51 Watt). Mir ist klar, dass das System selten einen ruhenden Desktop aufweist, aber irgendeine Grundlage/Vergleichsmöglichkeit musste ich ja heranziehen. 😉

Nun ging es daran, einen eisfair als Gast in die Hyper-V-Umgebung zu bekommen. eisfair deshalb, weil ich mich damit super auskenne, es ein schlankes System ist und einfach Charme hat. Das Grundsystem von eisfair war dank einem iso-Image schnell als Gast installiert. Nun ging es daran, das System ins Netz zu bringen. Und da ist der Knackpunkt von eisfair. Der Kernel ist (momentan) ein 2.4.x, also nicht gerade der neueste und eine richtige Hardwareerkennung kommt auch nicht mit.

Nachdem ich ein paar Treiber im eisfair-Setup durchprobiert und damit keinen Erfolg hatte, habe ich mich mit einem Kollegen kurzgeschlossen, von dem ich wusste, dass er verschiedene Linux-Systeme in Hyper-V installiert hat. Er gab mir dann den Tipp, im Hyper-V-Manager die Einstellungen der Gastumgebung aufzurufen und dort den Punkt „Hardware hinzufügen“ (Bild 1) auszuwählen. Dabei kann man dann eine „Ältere Netzwerkkarte“ (Bild 2) auswählen. Etwas verwirrend finde ich, dass diese „Ältere Netzwerkkarte“ denselben Namen trägt, wie die Standardmäßig von Hyper-V der Gastumgebung bereitgestellte Karte.

Hardware hinzufügen

Hardware hinzufügen

Ältere Netzwerkkarte

Ältere Netzwerkkarte

Nun noch den Netzwerkkartentreiber in eisfair auf  „tulip“ stellen, den Gast neu durchstarten und schon hat er einen Netzzugang und kann wieder Serveraufgaben übernehmen.

Die ISDN-Karte habe ich am Ende nicht an einen Gast durchgereicht (geht in Hyper-V auch gar nicht), sondern direkt auf dem Windows Server 2008 installiert.

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