Dieses Weihnachten hatte ich die Möglichkeit, ein paar Tage mit „Schrödinger“ zu verbringen. Bei „Schrödinger“ handelt es sich um einen computerinteressierten, schlauen, neugierigen und etwas leicht chaotischen Protagonisten einer Computerbuch-Reihe aus dem Galileo Computing Verlag. Ziel der „Schrödinger-Reihe“ ist es, verschiedene Computerthemen durch leichte Kost und einem, sich von anderen Fachbüchern, differenzierendem Konzept dem Leser anzunähern.
Ich hatte das Vergnügen, das Buch „Schrödinger programmiert Java“ zu lesen und habe es mir dafür über die Feier/Urlaubstage gemütlich gemacht. Der Aufbau des Buches zeichnet sich durch eine andere Art von Design auf. Der Autor spielt mit verschiedenen Schriftfonts, vielen Grafiken und einem persönlichen Umgangston, bei dem der Autor den Lehrer spielt und „Schrödinger“ als seinem Schüler Java beibringen möchte. Am Besten ist es, sich die Leseprobe anzuschauen. Dort kann man sehr schnell erkennen, was „Schrödinger“ anders macht.
Der Autor Philip Ackermann versteht es, verständliche Code-Beispiele anzuwenden. Innerhalb des abgedruckten Quelltextes werden reichlich Fußnoten verwendet, um wirklich jeden Codeschnipsel genau zu erklären. Die ersten Kapitel beginnen, wie in vielen Büchern, mit leichten Einsteiger-Beispielen, die an Aufgaben aus dem täglichen Leben angelehnt sind. Durch den Aufbau und das Design ist man schnell durch die ersten Seiten des Buches und bemerkt gar nicht, dass man ein 700 Seiten Buch vor sich hat. Herr Ackermann ist sich auch nicht zu schade, weitere Bücher zu empfehlen. Damit bekommt man die Möglichkeit, verwandte Themen weiter zu vertiefen. Sein Schreibstil ermöglicht zügiges lesen und durcharbeiten der Kapitel.
An der einen oder anderen Stelle sind mir Unterschiede zwischen dem Quelltext und dem darunter abgebildeten Screenshot mit dem Ergebnis aufgefallen (z.B. S. 144 und 163). Das ist nicht weiter schlimm, der Quelltext selbst ist fehlerfrei und ob in einem Beispiel nun Punkte statt Leerzeichen ausgegeben werden, spielt für das Lernen keine Rolle. Ebenso hat wohl der Druck noch Probleme mit dem neuartigen Designkonzept. Als Beispiel ist Seite 80 erwähnt, auf der Wörter verschoben und übereinander gedruckt abgebildet sind. Aber dies ist nur ein Schönheitsfehler und ändert nichts am guten Konzept des Buches.
Sehr gut finde ich, dass der Autor nur kurz auf die möglichen Java-Entwicklungsumgebungen eingeht. Anschließend werden die Beispiele in Eclipse programmiert und trotzdem erwähnt Herr Ackermann auch zwischendurch die Möglichkeit, andere IDEs zu verwenden. Wer mehr Informationen zu Eclipse benötigt, findet im Internet genügend Seiten, die sich speziell damit beschäftigen.
Lernerfolge werden mit kleinen Übungsaufgaben überprüft, die immer mal wieder im Text verstreut sind. Es macht Spaß, das Buch neben dem Rechner liegen zu haben und die Beispiele abzutippen. Wer das nicht möchte, kann den Quelltext auch aus dem Internet herunterladen. Auf der vom Verlag verlinkten Seite zum Buch ist das Inhaltsverzeichnis und die oben erwähnte Leseprobe veröffentlicht. Die Aktualität des Buches zeichnet sich dadurch aus, dass Herr Ackermann auf Java 7 und 8 eingeht.
Ich muss sagen, es hat Spaß gemacht, zusammen mit „Schrödinger“ in das Thema Java einzusteigen. Der lockere Stil dieser Buch-Reihe gefällt mir und ich könnte mir vorstellen, auch noch anderen Themen mit „Schrödinger“ zu lernen. Das Buch empfehle ich jedem, der auf leichte Art in Java einsteigen möchte. Es vermittelt alle grundlegenden Themen, um in Java Programme zu schreiben.